Die Schongauer SPD hat sich vom Freundeskreis Asyl die aktuelle Lage der in Schongau untergebrachten Asylbewerber erklären lassen. Elisabeth Walther, Sigrid Gottschalk und Hans Atzenbeck setzen sich seit vielen Jahren für die Menschen ein, die Schongau als Asylbewerber untergebracht werden. Die Asylbewerber suchen Kontakt zu Schongauer Bürgern, um die Stadt kennenzulernen, die deutsche Sprache zu lernen und dem tristen Alltag in der Unterkunft entfliehen zu können.
Wer ein längeres Aufenthaltsrecht hat, benötigt eine Wohnung, sucht eine Arbeit und will im Sportverein mitmachen können. Die SPD-Fraktion will das großartige Engagement des Freundeskreises Asyl unterstützen und fordert Bürger mit freier Zeit und Willen zum Helfen auf, mit dem Freundeskreis in Kontakt zu treten. Das nächste Treffen, zu dem Interessierte hinzustoßen können, wird Dienstag, den 7. Oktober um 16:00 Uhr in der Birkländerstraße stattfinden. Schreiner Martin Schwarz ist schon mit gutem Beispiel vorangegangen.
Vierundvierzig Menschen aus neun Nationen sind in der Unterkunft an der Birkländerstraße in Schongau untergebracht. Elisabeth Walther, die sich seit Jahren engagiert, weiß um deren Nöte: Kontakt zu Einheimischen, die Sprache lernen, Arbeit finden und überhaupt sich im Alltag zurecht finden, das sind Probleme die gelöst werden müssen.
Die SPD-Fraktion und weitere Sozialdemokraten haben sich mit Elisabeth Walther, Sigrid Gottschalk und Hans Atzenbeck vom Freundeskreis Asyl auseinander gesetzt, um zu wissen, wie geholfen werden kann. Im Vordergrund steht die Suche nach Paten, die einmal pro Woche mit einem Asylbewerber etwas in Schongau unternehmen. „Wichtig ist, dass die Menschen nicht das Gefühl haben, völlig abgeschnitten zu sein von der einheimischen Bevölkerung“, bringt es Fraktionsvorsitzende Ilona Böse auf den Punkt.
Viel ist gewonnen, wenn die Asylbewerber zum Beispiel in einem Sportverein Fußball spielen können; dann haben sie Anschluss und ihnen fällt nicht die Decke auf den Kopf. Wie Hans Atzenbeck bestätigt, sind es oft die ganz alltäglichen Dinge, die den Asylbewerbern Probleme bereiten. So kann Sigrid Gottschalk von etlichen Versuchen berichten für Asylbewerber mit Bleiberecht eine Wohnung zu finden. Obwohl die Wohnung vom Sozialamt bezahlt wird, scheuen sich Vermieter, Asylbewerber aufzunehmen. „Insgesamt“, so Ilona Böse, „brauchen wir in Schongau eine ausgeprägte Willkommenskultur für alle Menschen, die hier gestrandet sind!“
Bei der für Asylbewerber so wichtigen Arbeitssuche war SPD-Stadtrat Martin Schwarz wieder Vorreiter: In seiner Schreinerei Schwarz an der Sonnenstraße hat er einen Asylbewerber aus Syrien aufgenommen, der bei der Arbeit eine gute Figur abgibt. „Kein Wunder, der Mann hat bereits zwölf Jahre als Schreiner in Syrien gearbeitet, dem musste ich nichts mehr zeigen, der kannte sogar die Maschinen schon!“, lobt Martin Schwarz seinen Neuankömmling.
Weitere Beispiele wie die des Schreiners Schwarz werden in Schongau und Umgebung dringend gesucht. Die SPD wirbt gemeinsam mit dem Freundeskreis Asyl um „Paten“, die sich bereit erklären, Asylbewerber im Alltag zu unterstützen. Wer Interesse hat, sollte unbedingt zu einem der Treffen des Freundeskreises Asyl vorbeischauen. Die nächste Gelegenheit bietet sich Dienstag, den 7. Oktober 2014 um 16:00 Uhr in der Birkländerstraße.
Elisabeth Walther (dritte von rechts nach links) mit dem Freundeskreis Asyl bei den Schongauer Sozialdemokraten zu Besuch.
SPD Schongau