Vor einem Jahr gewählt: Neue SPD-Stadträte Stefan Konrad und Martin Schwarz berichten ihre Erfahrungen.

12. März 2015

Nach der Wahl kommt die politische Arbeit: neue Stadträte Stefan Konrad und Martin Schwarz wollen ihre ganze Kraft der Lebensqualität in Schongau widmen.

Vor einem Jahr hat der Wähler entschieden, wer für die SPD in den Stadtrat einzieht. Stefan Konrad und Martin Schwarz zogen als politische Frischlinge ins Rathaus ein und berichten nun übereinstimmend: politische Arbeit ist zwar aufwändig, bereitet aber viel Freude über die zahlreichen Chancen, die eigene Stadt zu gestalten. Im Interview bestätigen beide, dass unter der versierten Führung des Bürgermeisters Falk Sluyterman (SPD) sehr viel angeschoben wird und die Stimmung im Stadtrat gut ist.

Schwarz-Konrad
v.l.n.r.: Martin Schwarz und Stefan Konrad

Redaktion:
Waren Sie vor einem Jahr überrascht als Sie zum Stadtrat gewählt wurden oder haben Sie insgeheim ohnehin damit gerechnet?

Stefan Konrad:
Ja, ich war überrascht. Ich bewerbe mich seit 1996 für das Amt des Stadtrates mit jeweils guten Stimmergebnissen, die aber nicht für den Einzug ins Rathaus ausgereicht haben. Ich habe mich riesig gefreut über mein gutes Stimmergebnis!

Martin Schwarz:
Da ich auf Listenplatz 13 aufgestellt wurde, dachte ich, es müsse schon viel passieren, dass ich in den Rat hineinkomme. Aber Markus Schleich und ich haben einen ansprechenden „Handwerkerflyer“ verteilt, der dann wohl den entscheidenden Schub gegeben hat.

Redaktion:
Können Sie berichten, worin für Sie der Unterschied besteht zwischen Ihrer früheren Annahme als „normaler“ Bürger unserer Stadt, was Stadträte wohl so machen, und Ihrer jetzigen Erfahrung, was ein Stadtrat von Schongau tatsächlich tut und bewegen kann?

Stefan Konrad:
Da ich ja schon an der Kommunalpolitik interessiert war, konnte ich mir in etwa vorstellen, worin die Aufgaben eines Stadtrates liegen. Allerdings bin ich doch beeindruckt, welche Menge an Aufgaben und Entscheidungen auf mich als Stadtrat zukommt. Ich freue mich jeden Tag, dass ich mich nun politisch und ehrenamtlich engagieren kann, um meine Heimatstadt ein Stück voranzubringen.

Martin Schwarz:
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich es mir im Großen und Ganzen genauso vorgestellt. Eventuell hatte ich den zeitlichen Aufwand (Anzahl der Sitzungen inkl. Ausschüsse und Vorbereitung) etwas geringer eingeschätzt.

Redaktion:
Wie ist denn die Stimmung unter den Kollegen im Gremium? Außenstehende meinen manchmal, in der Kommunalpolitik arbeite jeder gegen jeden anstatt gemeinsam etwas zu bewirken. Blicken Sie zurück auf Ihre Erfahrungen der letzten Monate.

Stefan Konrad:
Es ist meiner Ansicht nach ein sehr kollegialer, respektvoller Umgang im Stadtrat miteinander. Natürlich gibt es in einem Mehrparteiensystem unterschiedliche Vorstellungen, wie eine Aufgabe angegangen wird. Doch ich habe erfahren dürfen, dass bei den meisten Punkten eben die Sachlage bei der Abstimmung entscheidet. Daher kann ich ein gutes Arbeitsklima, was mir auch sehr wichtig ist, im Schongauer Stadtrat feststellen.

Martin Schwarz:
Ich bin wirklich von allen Räten offen aufgenommen worden. Die Stimmung ist gut und ich habe das Gefühl, jedes Stadtratsmitglied versucht für Schongau das Beste herauszuholen. Dass wir dabei hin und wieder anderer Meinung sind, gehört Gott sei Dank dazu, aber von Streit oder Missgunst keine Spur.

Redaktion:
Herr Bürgermeister Falk Sluyterman war zuvor Oberregierungsrat im Bundesverkehrsministerium. Mit der Kommunalwahl vor einem Jahr trat er erstmals auf die politische Bühne. Hat Falk Sluyterman einen eigenen (Führungs-)Stil entwickelt und wie würden sie den beschreiben?

Stefan Konrad:
Man merkt wie unser Bürgermeister zielorientiert arbeitet. Dies wird auch in der Bevölkerung positiv wahrgenommen. Im Stadtrat kommt auch seine Verwaltungserfahrung gut an, wie auch sein kooperativer Stil von den anderen Fraktionen gut angenommen wird.

Martin Schwarz:
Meiner Meinung nach ist Herr Sluyterman ein hervorragender Bürgermeister im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist äußerst fleißig und zuverlässig. Und jeder merkt ihm die politische und behördliche Erfahrung an. Er hat einfach Ahnung von dem, was er redet. Ich persönlich schätze zunehmend seinen subtilen Humor, den er auch hin und wieder in den Sitzungen einfließen lässt.

Redaktion:
Welche Aufgaben haben Sie sich für die bleibenden fünf Jahre vorgenommen? Was wollen Sie unbedingt anschieben?

Stefan Konrad:
Der Schongauer Bahnhof soll wieder attraktiv werden. Genauso ist mir die zukünftige Entwicklung unserer Altstadt mit ihrer historischen Stadtmauer ein Herzensanliegen. Darüber hinaus gilt es, die Wohn- und Aufenthaltsqualität in Schongau, gerade im Westteil der Stadt, zu verbessern. Durch meine Arbeit beim BRK kenne ich die Situation der älteren Mitbürger und die vielen Hürden, die sie täglich meistern müssen. Hier ist mein Anliegen für Barrierefreiheit zu sorgen, um den Menschen das Alltagsleben ein wenig zu erleichtern.

Martin Schwarz:
Ich möchte die Aufmerksamkeit des Schongauer Stadtrats weiter und noch mehr auf das Thema Energie lenken. Sei es Energiesparen, Energieeffizienz oder Energiewende. Dort liegt meines Erachtens ein großes Potential für Schongau. Leider fehlt hin und wieder der Mut. Ein konkretes Ziel wäre die Aufstellung einer gut sichtbaren E-Zapfsäule in der sanierten Münzstraße. Eine weitere Sache, die mich beschäftigt, ist die Frage, ob nicht sogar ab der Wasserstraße die halbe Münzstraße zur Fußgängerzone gemacht werden sollte, da dort tatsächlich viele Geschäfte für Laufkundschaft anzutreffen sind. Mehr noch als am Marienplatz.

Redaktion:
Wir danken Ihnen für dieses Interview und wünschen Ihnen viel Kraft und Erfolg für Ihre wichtige ehrenamtliche Arbeit.

SPD-Schongau

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